Erst Ende letzten Jahres konnten die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit die Kündigung ihrer Zuschussverträge im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes erfolgreich abwehren.

Nur wenige Monate später erfolgt jetzt der nächste Angriff aus der Stadtverwaltung*: Dem Jugendzentrum Geismar soll mit der Kündigung der Liegenschaft in der Heidelbeergasse die Existenzgrundlage entzogen werden.

Das Juzi solidarisiert sich mit dem Jugendzentrum Geismar!
Wir fordern: Keine Kündigung und Hände weg von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit!

Anfang dieses Jahres gab es in allen Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen einer sogenannten Brandverhütungsschau eine Begehung durch die Feuerwehr Göttingen. Wie in fast allen Einrichtungen, wurden auch im Jugendzentrum Geismar einige Mängel festgestellt. Aber anstatt im Dialog mit Vertreter*innen des Jugendzentrums nach einer Lösung zu suchen, wird im Stillen die Kündigung der Räume beschlossen. Als fadenscheinige Begründung muss eben diese Brandverhütungsschau herhalten. Angeblich wären 10 Mio Euro zur Behebung der Mängel nötig. Es ist ja nun ein offenes Geheimnis, dass die Bauverwaltung der Stadt Göttingen ein gewisses Problem mit der Einschätzung von Baukosten hat. Wie aber die 10 Mio Euro für die nötigen Maßnahmen zustande kommen, ist völlig unverständlich. Vielmehr handelt es sich hier offensichtlich um eine politische Summe, die mal eben so, ohne Angebot oder Gutachten, in den Raum geworfen wird, um die lästigen Mieter*innen loszuwerden und mit dem Gebäudekomplex besser spekulieren zu können.

Und ganz nebenbei wird noch die Kommunikationsebene zu den Vereinen, die in Göttingen offene Kinder- und Jugendarbeit leisten, stark belastet. Denn sowohl die Fantasie-10-Millionen als auch die angedrohte Kündigung setzen gegenüber allen Einrichtungen ein fatales Signal. Gespräche über mögliche Sicherheitsmängel und deren Beseitigung können in einer solchen Atmosphäre nicht vertrauensvoll stattfinden.

Wir fordern deshalb:

  • Hände weg vom Jugendzentrum Geismar
  • Keine Kündigung und Mietgarantie bis mindestens ins Jahr 2100
  • Konstruktive Gespräche unter Einbeziehung aller Beteiligten
  • Kündigung der Göttinger Bauverwaltung, da eine Sanierung der maroden Strukturen 250 Mrd Euro kosten würde (die Summe haben wir uns gerade mal ausgedacht)

Juzi, 10. April 2025

*) Ja ja, wir wissen das der Hof in Geismar offiziell der Milde-Stiftung gehört. Da die Milde-Stiftung aber von der Stadt Göttingen verwaltet wird, nur mit städtischen Mitarbeitenden besetzt ist, nichtmal ne eigene Webseite hat und nur über die Stadt Göttingen zu erreichen ist, sprechen wir aus Gründen der Transparenz und Einfachheit von der Stadtverwaltung.