Liebe Juzi Nutzer*innen, Gruppen, Veranstalter*innen und Besucher*innen,
Natürlich sind auch wir im Juzi am Überlegen, wie mit dem Corona-Virus umzugehen ist. Der aktuelle Diskussionsstand (Montag, 16.3. 12 Uhr) ist im Folgenden zusammengefasst.
Bevor wir aber zum Juzi kommen, noch ein kurze Textempfehlung – hier sind viele Gedanken gut zusammengefasst: https://justpaste.it/ruhevordemsturm
Wir sehen uns alle mit in der Verantwortung, die Ausbreitung des Virus möglichst zu verlangsamen, um so das Gesundheitssystem zu entlasten und die Gefahr für Risikogruppen zu minimieren. Wir wollen solidarisch handeln und hiermit unseren Teil dazu beitragen, denn die Ausbreitung kann nur durch u.a. konsequente, soziale Distanzierung verlangsamt werden. Das bedeutet für jede_N von uns, auf soziale Events, Veranstaltungen, Konzerte, Theken usw. erstmal zu verzichten.
Für das Juzi haben wir uns deswegen im Groben überlegt, alle öffentlichen Veranstaltungen abzusagen, die Ressource Juzi aber zugänglich zu halten.
Was heißt das im Einzelnen?
Konzerte und Parties
Es gibt eine Verfügung von der Stadt, die Veranstaltungen über 100 Leute erstmal bis zum 28.3. verbietet. (https://www.goettingen.de/aktuelles/coronavirus-einschraenkungen-im-oeffentlichen-leben-2020-03-13.html)
Wir fangen jetzt nicht an, über die Zahl zu diskutieren und ob 80 nicht vielleicht doch gehen … wie oben schon gesagt, finden wir es sinnvoll, gerade keine öffentlichen Veranstaltungen zu machen. Wir können uns vorstellen, dass dieser Zeitraum auch nochmal verlängert wird, also Konzerte und Parties bis in den April hinein abgesagt werden müssen.
Theken, Cafés, Soliküche, Infoladen, Workshops und andere öffentliche Veranstaltungen
Auch wenn die noch nicht offiziell verboten sind, bewerten wir sie aktuell wie Konzerte und Parties, so dass sie erstmal (bis Ende März) nicht stattfinden können.
Aktivitäten von Gruppen, Bands usw.
Lest den oben verlinkten Text (ruhevordemsturm) und überlegt euch bitte sehr genau, ob ihr euren üblichen Aktivitäten nachgehen müsst. Also muss das Plenum, die Probe, usw. wirklich stattfinden? (Sollte sich das nicht vermeiden lassen, könnt ihr darüber nachdenken, ob ein kurzes Treffen im Freien für euch eine sinnvolle Alternative darstellt. Das verringert zwar nicht den sozialen Kontakt von euch untereinander, aber kann dabei helfen, z.B. etwas mehr Luft zwischen euch zu bringen und die Weitergabe über Oberflächen wie z.B. Türklinken zu verringern.)
Der Zugang zu den Computern, Werkstatt etc bleibt natürlich erhalten – denkt aber bitte daran, euch der Situation angemessen zu verhalten, d.h.: am besten wenige Menschen, die nur gesund kommen, bei Ankunft gründlich mit Seife die Hände zu waschen und die Räume, die ihr nutzt, gut zu lüften. Ohne Ausnahme.
Das KO am Donnerstag
ist ja auch eine quasi öffentliche Veranstaltung und findet deswegen erstmal nicht statt. Das Juzi könnt ihr bis auf weiteres also ausschließlich per Email unter juzi@juzi.de erreichen. Es gibt aber Leute, die sich um das Notwendigste im Haus regelmäßig kümmern. Veranstaltungsanfragen können zB über E-Mail weiterhin bearbeitet und rückgemeldet werden. Bitte beachtet, dass eine Rückmeldung trotzdem etwas Zeit dauern kann.
Was können wir solange tun?
Es gibt viele Einrichtungen, die eine Schließung schlimmer trifft als das Juzi, da sie finanziell von euren Besuchen abhängig sind und trotz der fehlenden Einnahmen ihre Miete etc weiter zahlen müssen. Vielen Menschen, die zb in den Kollektiven auf Stundenbasis arbeiten, wird ebenfalls der Lohn fehlen – lasst sie mit ihren Problemen nicht alleine.
Zudem möchten wir zur solidarischen Nachbar*innenschaftshilfe aufrufen. Wenn ihr gesund und fit seid und es eure Ressourccen erlauben, könnt ihr viel tun, um in dieser schwierigen Zeit Menschen zu unterstützen, die die Lage schwerer trifft, als andere. Viele, wie z.B. ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen, sind besonders gefährdet und anfällig für schwere bis tödliche Verläufe des Coronavirus. Neben sozialer Distanzierung, um die Ausbreitung zu verlangsamen, sind wir auch gefragt, solchen Menschen zu unterstützen und ihnen sogut es geht zu ermöglichen, sich aus dem sozialen Leben möglichst zurückzuziehen, um Ansteckung zu vermeiden. Solidarische Nachbar*innenschaftshilfe könnte zum Beispiel sein, solchen Menschen anzubieten, für sie Einkäufe zu erledigen oder mit dem Hund eine Runde zu drehen.
Auch Geflüchtete, Wohnungslose, prekär Beschäftigte, Alleinerziehende, usw. usf. können die aktuelle Situation viel schwieriger oder kaum alleine bewältigen und brauchen jetzt unsere Solidarität und Unterstützung. Vielleicht auch Genoss*innen in Quarantäne oder Genoss*innen, die aus Risikogebieten zurückkommen und erstmal in freiwillige Quarantäne müssen, könnt ihr unterstützen, indem ihr ihnen Erledigungen, Einkäufe, Gassi gehen etc. abnehmt.
Am besten überlegt ihr euch auch schon Mal selber, wer euch wie helfen könnte, falls ihr selbst auch Mal von Quarantäne betroffen sein solltet.<
Solidarität ist das Gebot der Stunde!
Solidarische Grüße, Juzi