Mit dem Haushalt der am Freitag, den 11.2. im Rat der Stadt Göttingen verabschiedet werden soll, verliert das JuzI 30.000 DM Personalkosten und muss in Folge mit einer 2/3tel Stelle weniger auskommen. Die Summe ist so gering, dass hier zweifelsfrei von einer politisch motivierten Kürzung gesprochen werden kann.

Noch ist es zu früh um einen detaillierten Überblick über die Folgen der Kürzungen zu haben. Klar ist nur, das die fehlende Stelle nicht vollständig von den ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aufgefangen werden kann und sich somit Angebot und Struktur im JuzI negativ verändern werden. Angesichts dieser verfehlten und scheinheiligen Politik von CDU und SPD ist uns eigentlich zum Kosten zumute. Trotzdem ist es den PolitikerInnen nicht gelungen uns die Laune völlig zu verderben und so tragen wir unseren Protest gegen die Kürzungen in Form einer Faschingsparade auf die Straße. Wir rufen also alle auf, am Donnerstag, den 10.2. ab 18 Uhr mit uns zusammen Spaß zu haben. Beginn des Umzuges ist der Marktplatz. Überflüssig zu erwähnen, dass eine Verkleidung als PolizistIn völlig unerwünscht ist (zumal diese Personengruppe eigentlich nie Spaß versteht).

Vorbereitungsgruppe aus dem JuzI

Hort der Gewalt, ganz ekelige Ecke, Tempel der Gewalt, Chaoten -Hochburg – Das JuzI hat bei den “Offiziellen” in Göttingen viele Namen. Was das JuzI wirklich ist, scheinen sie die Jahre über nie kapiert zu haben. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre begann sich die Göttinger Hausbesetzungsbewegung für ein selbstverwaltes Jugendzentrum einzusetzen. Abseits des Mainstream sollte Platz für die Verwirklichung eigener Ideen und für alternative Jugendarbeit entstehen. Schließlich wurde 1982 das JuzI (Jugendzentrum Innenstadt) als Jugendtreffpunkt in der Innenstadt gegründet. Das JuzI versteht sich als antifaschistisch und antisexistisch. Wir haben den Anspruch, in politische Belange einzugreifen – was mal besser und mal weniger klappt. Das JuzI ist ein Ort wo linke Politik gemacht und gelebt werden kann, wo Menschen ihr Leben und die Verwirklichung ihrer Bedürfnisse selbst in die Hand nehmen wollen und können. Daher bietet das Juzi für eine Vielzahl von Aktivitäten Platz: es gibt Jugendcafés, politische Gruppen, Bands, Konzerte, Partys, Bars, eine Tischlerei, eine Siebdrucke, eine Bibliothek und ein Fotolabor. Hier treffen sich verschiedenste Menschen und Gruppen. Das Verbindende ist eine Verweigerung gegenüber dem auf Geld, Verwertbarkeit und Konsum ausgerichtetem Einheitsbrei _ die Palette der Meinungen und Stile ist vielfältig, streitbar und natürlich nicht immer einfach. Trotzdem ist ein Zentrum entstanden, dass aus der politischen und kulturellen Struktur Göttingens nicht mehr wegzudenken ist. Dass ein solches selbstverwaltetes, und damit unabhängiges, Jugendzentrum der Stadt natürlich nicht besonders gut in den Kram passt, dürfte klar sein. Schon seit fast 20 Jahren versucht die CDU, zusammen mit ihrer Krabbelgruppe Junge Union, das JuzI zu schliessen. Nun bietet sich ihr und ihrem Oberbürgermeister Jürgen Danielowski, eine neue Chance das JuzI zumindest ernsthaft zu gefährden. Auf der Ratssitzung am 9.2.2001 will die CDU, mit Hilfe der ach so sozialen SPD, drastische Kürzungen am Personalkostenzuschuss des JuzIs beschliessen, so dass wir eine 2/3tel Stelle verlieren. Wir haben keinen Bock darauf, Opfer von Parteienklüngel und Jürgen Dumpfbackes pseudo Sparpolitik zu werden, die doch nur darauf zielt ein weiteres alternatives Projekt zu schliessen. Wofür das Geld verbraten wird sehen wir: ob Parkleitsystem, EXPO Projekte die niemand besichtigt oder Innenstadtmarketing _ für Jugendliche, alternative Kultur oder Frauenpolitik soll in dieser Stadt kein Geld über bleiben. Da haben wir keinen Bock drauf!!! Wir wollen also am Donnerstag, 8.2., den Pappnasen den Marsch blasen! Keine Kürzungen bei Jugend -, Kultur – und Frauenpolitik! Verkleidet euch, denkt nach und bastelt was! Seid bunt, laut, und übernehmt die Straße! CDU Schwarzgeld für JuzI und Musa!